12.- 22. Oktober 2023
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Aus der Trennung in die Verbindung
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Aus der Trennung in die Verbindung

Gerald Hüther

Neurobiologe, Gründer der Akademie für Potentialentfaltung

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Gerald Hüther
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Haltungen kann man dadurch verändern, dass man dem andern die Möglichkeit gibt, eine neue Erfahrung zu machen - das geht über einladen.

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Prof. Dr. Gerald Hüther ist ein deutscher Neurobiologe und Gründer der Akademie für Potentialentfaltung. In seiner Forschungstätigkeit und als Autor zahlreicher Publikationen setzt er sich mit Hirnentwicklung und Kognition auseinander und für eine neue Kultur des Lernens ein. Er war Mitbegründer der Initiative Schule im Aufbruch und hat in vielen Beiträgen auf Kongressen und an Schulen zur Verbreitung der Ergebnisse der Hirnforschung im Bildungskontext gesorgt. In seinen Büchern und Vorträgen erläutert er die Ergebnisse der Hirnforschung und ihre Bedeutung für das tägliche Leben, zum Beispiel in Hinsicht auf Lernen, Gefühle und Demenz.

Er tritt auch für achtsamen Umgang mit Sprache ein, mit der eigenen Würde und für die Möglichkeit, in verschiedenen Lebenssituationen du selbst zu sein. Gerald Hüther ist außerdem als wissenschaftlicher Berater für Unternehmen tätig. Vor kurzem von ihm erschienen: Würde: Was uns stark macht - als Einzelne und als Gesellschaft.
Ein besonderes Anliegen ist es ihm, potentialentfaltende Gemeinschaften in ihrem Werden zu unterstützen.

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15 Kommentare

  • Jan Paul

    Lieber Gerald,
    Wenn ich Dir zuhöre, dann merke ich, dass du mit einem großen Verständniss von gesellschaftlichen und menschlichen Seins sprichst. Ich fühle die Erfahrung und die Tiefe der Erkenntnisse, ich möchte fast Sagen der Wahrheit in deinem Worten.
    Vielen Dank, dass Du Dies so mutig teilst, und ich hoffe du wirst es weiter mitteilen.

    Was mich jedoch etwas traurig macht ist ein unterschwelliges Gefühl von Resignation.
    Es fühlt sich so an als Gäbe es keine Hoffnung auf Veränderung vor dem Super-GAU. Und das obwohl die Worte eigentlich von einer unaufhaltsamen Bewegung sprechen. Irgendwie dämpft das meine Begeisterung.
    Vielleicht ist das lediglich eine Projektion meiner eigenen Resignation. Trotzdem wollte ich das gerne ansprechen, vielleicht ist da ja etwas wieder einzusammeln.

    Herzlichen Gruß,
    Jan

  • Manfred

    „Wirklich eigennützig ist nur, was Andere befähigt“

  • Felix Fulda

    Lieber Gerald Hüther,

    vielen lieben und herzlichen Dank für das Interview. Es hat mich tief berührt, indem ich mich in meine eigene Schulzeit zurück versetzen konnte, und jetzt wieder den Schmerz von damals fühlen kann, als lebendiges, zartes, lebensfrohes Wesen, (Subjekt) einem System ausgesetzt gewesen zu sein, das mich als zu belehrendes, zu erziehendes Objekt ansieht. (Ich bin damals ohnmächtig wütend geworden, als ich erfahren habe, dass irgendwo eine Akte über mich geführt wird. Und in dieser meine Leistung und mein Verhalten bewertet werden.) Danke.

    Und ich hab ein für Dich Feedback:
    Du verwendest häufig Man-Formulierungen
    (was für einen Wissenschaftler natürlich nicht ungewöhnlich ist).

    Ich hab die Entdeckung gemacht, dass Man-Formulierungen uns von uns selbst und von dem direkten Kontakt mit unseren Mitmenschen abschneiden. Und das hängt auch unmittelbar mit diesem Subjekt-Objekt-Thema zusammen, von dem Du uns erzählt hast.
    Ich bin auch dem auf die Spur gekommen, wann ich selber ganz bewußt mit damit begonnen habe, „man“ zu benutzen. Es war im Teenageralter. Und wahrscheinlich schon viel früher. Ich beobachte heute, das es schon im Kindesalter anfängt. – Mir kam es damals wie ein Entwicklungsschritt vor, mit dem ich alles, was ich erlebe, objektivieren kann und damit erwachsen bin. Subjektiv zu sein war mir von da ab verpönt. Heute erlebe ich das bewußt als schmerzhafte Trennung von mir und anderen selbst. (Nach dem ich jahrelang geübt habe Gefühle in ihrer reinen Form auszudrücken, um in meine Kraft zu kommen.)

    Und ich hab auch eine Möglichkeit zu einem kleinen persönlichen Experiment für Dich, das auf der Annahme basiert, daß Worte, unsere Sprache (als Ursache) eine Wirkung auf unser Denken, Fühlen, Empfinden und ganzes Sein haben.

    Und so lautet das Experiment:
    Forste Deine ganze Sprache auf Man-Formulierungen durch, und halte inne wenn Du sie gerade verwenden möchtest und ersetze das „man“ durch „ich“, „du“ oder „wir“ (was sich gerade angemessen anfühlt). Und dann spür nach, was sich verändert. In Dir. In Beziehung zu anderen.

    Viel Spaß dabei
    und noch mal ganz herzlichen Dank für Dein Wirken und Engagement.
    Herzlich, Felix Fulda

  • Petra

    Vielen vielen Dank für dieses Gespräch. Und wäre es das Einzige gewesen, das ich im Laufe eurer Konferenz gesehen und gehört hätte – hätte sich die Anmeldung gelohnt.

  • Franziska

    Danke! Immer wieder eine Bereicherung für mich und somit langfristig auch für meine Schüler/innen.
    Ich habe das Glück einige Freiräume nutzen zu dürfen und glaube, dass ich mit noch mehr Mut, noch mehr gegen den Strom schwimmen kann, um weitere Freiräume für mich und meine Schüler/innen zu öffnen. Das kostet viel Kraft, die ich aber durch die Selbstbestimmtheit und die Leidenschaft fürs Tun freisetze und so gelingt es mir auch, Andere in meinem Strom mitzureißen.

  • helittle

    Beamtenstatus …
    Es ist genau der Beamtenstatus, der dem Lehrer viel Freiraum bietet, ohne dass er sich Sorgen im seinen Arbeitsplatz machen muss. Jedenfalls habe ich das so immer gesehen und auch praktiziert. Ich habe mich immer quasi als „Unternehmer“ gesehen insofern als ich Ziele hatte, die zumindest teilweise mit den Schülern vereinbart werden konnten. Und nun kam es darauf an, Wege zu finden, diese Ziele zu erreichen. Auf diesem Hintergrund war meine Erkenntnis: In die Schule gehören Menschen, die in gewisser Weise unternehmerisch denken. Das impliziert auch, dass bei Misserfolgen nicht die Schuld bei den Schülern zu suchen war, sondern bei den Wegen zum Ziel, d.h. letzten Endes bei mir als Lehrer.
    Erinnert sei an Diesterweg, der sagte: Willst du die Bildung heben, musst du die Lehrer heben.
    Und Pestalozzi: Vergleiche jeden Schüler nur mit sich selbst.
    Vieles von dem, was im Interview gesagt wurde, ist nicht neu. Der Unterschied ist vielleicht, dass man die Erkenntnisse mit Hilfe der Hirnforschung untermauern kann.

  • Kurti

    Im Lehreralltag fehlen Zeiten, in denen sich die Kollegen über aktuelle Konflikte und Anforderungen austauschen können. Man laviert überwiegend alleine durch den Unterricht, durch Gespräche mit Eltern, durch die verschiedenen Ansprüche, denen man meint, gerecht werden zu müssen oder auch, denen man tatsächlich verpflichtet ist. Ja, Gestaltungsspielraum scheint da wenig zu sein, wenn man verbeamtet ist. Die Bezeichnung „sich als Objekt fühlen“ kann ich richtig gut nachvollziehen, und das Gefühl ist seit 25 Jahren Berufstätigkeit immer stärker geworden (Schulprogramm, QA, VERA und andere Vergleichsarbeiten, Inklusion ohne passende Ausstattung). Wo bleiben die Quellen, die Muße, sich zu entwickeln, die eigene Arbeit zu reflektieren?
    Folgende Ideen könnten meiner Meinung nach helfen, auch wenn sie angesichts des Bildungshaushalts völlig utopisch sind:
    Zuerst einmal muss zeitlich und personell eine Entlastung her: z.B. eine Zweitbesetzung in jeder Klasse (ich verzichte dafür gerne auf einen Teil meines Gehalts und könnte dafür Vollzeit arbeiten), Zeiten für Fortbildung müssten im Stundenkontingent enthalten sein, Fallgespräche mit externen Beratern sollten selbstverständlich sein in einem Beruf, der von Beziehung und persönlicher Entwicklung lebt. Und die Idee mit externen Prüfern/ Internetzertifikaten wäre eine bahnbrechende Entlastung. Eine eigene Sekretärin – oder zumindest eine, die täglich an der Schule wäre und die Lehrerinnen im Formalkram entlasten könnte, das wäre noch ein Traum.
    Ob dadurch vielleicht wieder eine bessere Hinwendung und Zuneigung zum Kind und Offenheit entstehen könnte? Das glaube ich schon. Nicht jeder unfähige Lehrer/ Lehrerin war von Beginn an ungeeignet. Dieser Beruf wird kaum gewählt, wenn man nicht mit Kindern arbeiten möchte und dabei ist eine Entwicklung auf beiden Seiten impliziert. Aber es fehlt eben im Alltag an Zeiten und Ruhe, um berührt werden zu können, an Zeiten der Re-Subjektivierung.

  • Heiko

    Insgesamt ein wertvoller Beitrag für die Praxis. Der Unterschied zwischen spirituellen Prozessen und imaginären Konstrukten einerseits, sowie der Unterschied zwischen wahrer Intersubjektivität und wissenschaftlicher Objektivität andererseits, kam allerdings am Beginn des Interviews etwas zu kurz.

  • Anja Schäfer

    Vielen Dank für das wunderbare Interview. Dass liebevolle Berührung so essentiell ist, um sich angenommen und lebendig zu fühlen, erlebe ich tagtäglich in meiner Arbeit als Musiktherapeutin auf der Klinik.

  • claudia

    Hallo. Ich würde das Kind in seinem Mut, seiner Motivation bestärken. Aber auch klar machen, dass es sicherlich schwierig werden wird-zumindest vielleicht schwieriger als nicht-behinderte Menschen es haben. Ich finde es wichtig, diese intrinsische Motivation des Kindes zu stärken. Die anderen Menschen einfach links liegen lassen. Es wird immer jemanden geben, dem es nicht passt, wie man ist, was man tut oder wie man einfach nur lacht. Viele Menschen projezieren doch einfach nur ihre eigenen Ängste oder ihren Neid auf einen, weil die sich selbst nicht trauen und feige oder sonstwas sind. „Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen.“ Henry van Dyke

  • Elisabeth

    Danke für das informative und auch berührende Interview 🙏
    Eine große Veränderung im System wäre die Abschaffung des Beamtenstatus’ für Lehrer 👨‍🏫 und Lehrerinnen 👩‍🏫, dann wäre zumindest die Möglichkeit gegeben, diejenigen, die eben doch keine Kinder mögen, zu entlassen. 👍
    Damit wären alle Beteiligten Menschen entlastet, extrem viele Kinder, achtsame KollegInnen, etliche Schulleitungen, viele Eltern und auch die LehrerInnen selbst, die bei einer anderen Tätigkeit womöglich sogar Freude hätten 🙂
    Mögen alle Menschen mit offenem Herzen in die Schule gehen ❤️🎶🙏

  • Andrea

    Ich bin immer sehr berührt, wenn ich mir Interviews von Gerald Hüther anhöre.
    Ich habe mir dieses Interview schon 2x angehört und werde es noch ein 3.Mal hören…
    Ich entdecke immer wieder neue Impulse dabei und es ent-wickeln sich Verstrickungen in mir.
    Herzlichen DANK Herr Hüther!

  • So vieles so fein auf den Punkt gebracht…Wir lernen von Kleinkind bis ins hohe Alter gerne von und mit Menschen, wenn eine Beziehung besteht, eine wechselseitige Wertschätzung.
    Und es stimmt: Wenn ich in einer Tierarztpraxis arbeiten möchte, ist die Voraussetzung, dass ich Tiere wirklich mag. Wieviele Lehrer mögen und schätzen die ihnen anvertrauten Kinder und Jugendliche aber wirklich? Und möchten auch von ihnen etwas lernen? Warum gehört dieses Thema nicht in die Ausbildung?
    Und die Notwendigkeit von externen Prüfern habe ich erst heute wirklich begriffen – damit echte Beziehung möglich ist zwischen allen Lernenden und Lernbegleitenden.
    Danke! Das Interview macht Hoffnung.

  • Stef@n

    Gerald inspiriert immer wieder
    mögen diese Gedanken immer wieder und immer wieder und …
    weitergetragen in eine Welt der besseren Bildung 🙂

  • knorr

    Ein sehr interessantes Interview.
    Doch was kann man tun, wenn das Kind Wissen aufgesaugt hat und nun ein klares Ziel vor Augen hat , was es umsetzten möchte. Aber nun trauen ihm den Weg andere nicht zu, weil es “ behindert“ ist.

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